Kleine Wissenschaft des Fehlers

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Im Dezember habe ich fürs BILDblog eine kleine Serie geschrieben. Acht Folgen. Es geht um Fehler im Journalismus. Was so alles schiefgehen kann. Warum Menschen immer wieder in die gleichen Fallen treten. Und was man dagegen tun kann.

Im ersten Teil schreibe ich über die Fehlerforschung und die Tatsache, dass Fehler viel öfter vorkommen, als man denken würde. Das liegt auch daran, dass wir uns im Alltag oft mit Faustregeln und anderen Denk-Vereinfachungen behelfen, weil uns meistens nicht alle Informationen zur Verfügung stehen, die wir brauchen würden, um gute Entscheidungen zu treffen. Diese Denk-Schleichwege heißen Heuristiken. Von ihnen handelt der zweite Teil.

In der dritten Folge beschäftige ich mich mit dem Bestätigungsfehler (Confirmation Bias). Menschen neigen dazu, die Informationen zu suchen oder auszuwählen, die das belegen, was sie denken. Davon hat fast jeder schon gehört. Aber genau das macht die ganze Sache so tückisch.

Ebenfalls ganz interessant: Wenn Menschen unsicher sind, neigen sie zu der Annahme, andere wüssten besser Bescheid als sie selbst. Deshalb orientieren sie sich an anderen oder ahmen deren Verhalten nach. Im Ergebnis kann das zu Herdenverhalten führen, und das ist Thema des vierten Teils der Serie.

Der fünfte handelt von Selbstüberschätzung. Menschen neigen dazu, ihre eigenen Fähigkeiten als zu gut zu bewerten – vor allem dann, wenn sie nicht gut Bescheid wissen.

Hinzu kommt: Die Art und Weise, wie Menschen die Welt wahrnehmen, verzerrt das Bild ebenfalls. Sie denken in Form von Geschichten, die aus kausalen Zusammenhängen bestehen. Aber vieles ist keine Geschichte. Welche Folgen das hat, erkläre ich in der sechsten Folge.

Und sogar wenn Menschen, in diesem Fall Journalisten, all diese Fehlerquellen ausschalten könnten, wären sie vor Irrtümern nicht sicher, denn sie bekommen ihre Informationen von anderen Menschen, und auch die machen Fehler, wie in den Korrekturen unter der siebten Folge zu lesen ist. Ich habe auch noch etwas beigetragen.

Das alles führt dazu, dass journalistische Beiträge so gut wie nie auf Anhieb eine umfassende Darstellung dessen liefern, was wirklich passiert ist – auch wenn sie gerne den Eindruck vermitteln. Journalisten veröffentlichen ein Werk, das sie nach der Veröffentlichung oft nicht mehr korrigieren oder ergänzen. Im achten und letzten Teil der Serie erkläre ich, wie es anders gehen könnte, und warum Korrekturen oder Ergänzungen nicht peinlich sein sollten, sondern üblich.

Und für den unwahrscheinlichen Fall, dass jemand das alles gerne am Stück lesen würde, habe ich hier alle Texte als pdf-Datei zusammengefügt.

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